REISEBERICHTE

Ein Biker in Doksy
von Uwe | www.uweknuth.de | 12.09.2003

21.07.2003: Bergheim-Oberaussem (Köln) - Philippsreut - Strakonice - Plzen (Pilsen) - Doksy und zurück
14.08.2003: Bergheim-Oberaussem (Köln) - Franken - Hof - Slaný - Doksy und zurück

Dobrý den!

Endlich war wieder Sommer und somit Motorrad-Reise-Zeit. Nachdem ich im letzten Jahr das erste mal in Doksy war und es super fand, war klar, dass ich es auch in diesem Jahr auf einer meiner Touren besuchen werde. Im Vorfeld hatte ich mit Hilfe der Unterkunftliste von doksy.de eine Pension gefunden. Also bin ich am 21. Juli 2003 morgens um 5 Uhr los...

Mein erstes Ziel war ein Ort nahe der tschechischen Grenze in Bayern. Dort war ich dann 3 Tage und hatte viele Ausflüge ins Drei-Ländereck gemacht. Am 24. Juli ging es dann bei Philippsreut über die Grenze. Mein Weg führte mich nach Strakonice und Plzen (Pilsen) direkt nach Doksy.

Bei meiner Ankunft ging es erst mal zum Dorfplatz um Geld am Automaten zu holen. Also, wie voriges Jahr die kleine Einbahnstrasse hoch und direkt vor der Bank geparkt ;o) Mein Gott, habe ich mich gewundert, es sah so anders aus: Keine Parkplätze mehr... Als ich mich in der Schlange vor dem Automaten angestellt hatte, kam ein Polizeiwagen auf mein Motorrad zugefahren. Na ja... Ich musste (zu recht) 1000 Kronen Strafe zahlen wegen falschem Parken. Dass ich die Einbahnstrasse falsch rum gefahren bin, konnten sie mir nicht beweisen. Also gut, Geld hatte ich, aber leider noch keine Ahnung, wo sich meine Pension befindet. Eine Vermutung hatte ich und so bin ich los und habe sie gesucht. Leider ohne Erfolg. Ich fragte dann einen Herrn, der vor seinem Haus beim Heckeschneiden war, wo die Pension wäre. Aber er konnte nur sehr wenig Deutsch und ich kein bisschen Tschechisch. Es war zum Scheitern verurteilt, aber der Herr gab mir zu verstehen, dass ich warten sollte. Und was macht er? Lässt alles liegen, holt sein Auto und führt mich zu der Pension. Wo gibt es das noch, das man sich in einem Ort wirklich als Gast fühlen kann? Am nächsten Tag habe ich ihm eine Flasche Sekt gebracht und mich noch einmal bedankt. Die Pension war also gefunden und für sehr gut befunden. Sauber, kleines Bad und Balkon. Ein Fernseher war auch noch da.

Das alles für 15 € den Tag. Auch mein Motorrad konnte ich sicher im Garten parken. Jetzt war auspacken und einnisten angesagt. Dann ging ich los ... was essen, wie meistens im Biergarten des Hotel Grand. Ach ja... Ein Sixpack Bier musste auch noch besorgt werden ;o) Natürlich auch alkoholfreie Getränke.

Abends dann ging es endlich in die Disko Zámek. Denke die Bilder brauchen keine Erklärung.

Ich hatte vergessen, dass das tschechische Bier so stark ist. Ich war echt zu, wie ein Eimer... Taxi und Bett war nur noch angesagt. Tags drauf habe ich bis abends dann mein Motorrad nicht angefasst, wegen Restalkohol. Abends wurde dann aber wieder eine Runde gedreht, erst mal zum Camping Bílý Kámen, weil man dort so schön draussen sitzen kann.

Und dann natürlich wieder Essen im Hotel Grand. Am späten Abend dann das erste Bier auf dem Balkon. Danach wieder ins Zámek. Ich hatte mich mit den Leuten vom Vortag wieder verabredet. Aber getrunken habe ich nur sehr wenig und kein Bier, das schmeckte mir nicht mehr ;o) Aber da es ja preisgünstig ist, kann man sich auch an Cola und ab und zu einen Tequila halten. Die Nacht habe ich ohne Nachwehen überstanden. Die Zeit vergeht, es war inzwischen schon Samstag. Viktor, ein Tscheche aus der Disko Zámek, hatte mich eingeladen, ihn mal in Mimoň zu besuchen. Also hin da, mal sehen, wie die Leute so leben. Wir trafen uns in einer Kneipe in einer Plattenbau-Siedlung.

Nach kurzer Zeit schon fühlte ich mich wie zu Hause. Der Wirt war recht jung und was mich noch gewundert hatte - die Preise waren wesentlich niedriger als in Doksy. Man konnte auch draussen sitzen.

Abends bin ich dann im Bílý Kámen gewesen. Alkohol war aber tabu, weil ich am anderen Tag früh aufbrechen wollte. Es wurde gegen 4 Uhr, als ich mein Bett gesehen hatte.

Nach dem Frühstück ging es dann Richtung Halle, wo ich noch eine Bekannte besuchte.

Doksy, die Zweite!

Es war immer noch Sommer und eigentlich wollte ich eine Motorrad-Tour in den Schwarzwald machen. Nach einiger Überlegung änderte ich aber meine Pläne und beschloss, wieder nach Doksy zu fahren. Also: Mail geschrieben an die Pension, leider war nichts mehr frei. Gut, versuchte ich es im Hotel Grand. Auch nichts frei. ;o( Na ja, ich hatte ja die Liste und so fand ich die Pension von Frau Hušková. Sie spricht recht gut deutsch. Also ging es am 14. August wieder morgens um 5 Uhr los. Diesmal bin ich durch Franken gefahren und bei Hof über die Grenze gefahren. Irgendwie sind es immer so 800 km. In Slaný bin ich dann in ein Unwetter geraten. Zum Glück schaffte ich es noch bis zu einem Bistro (Rastplatz). Es wurde stockdunkel und ein fürchterlicher Sturm zog auf. In dem Bistro waren zwei Mädels und ich habe geholfen, alles noch zu sichern. Es regnete auch, nein ... kann man so nicht sagen ... es schüttete wie aus Eimern.

Ich hatte ja meine Motorrad-Sachen an, aber die Mädels nur Jeans und T-Shirt. Mein Gott ... der Anblick nasser T-Shirt´s bringt einen alten Mann schon zum schwitzen ;o) Als Dank für meine Hilfe luden sie mich auf einen Kaffee und Wurst mit Beilage ein. Als sich der Sturm gelegt hatte und es auch nicht mehr so stark regnete, fuhr ich weiter. Den ganzen Umfang des Unwetters konnte man jetzt erst sehen. In den Orten waren viele Häuser abgedeckt und jede Menge Bäume umgestürzt. Einer versperrte die ganze Strasse und wir haben mit ca. 10 Leuten versucht, ihn wegzuräumen. Es gelang aber erst, nachdem ein Fahrer eines alten Tatra-LKW ihn zur Seite zog. Das Ding qualmte so, dass man keine Strasse mehr sah, ich hatte echt Angst, dass der Motor hoch ging. Durch die Verzögerung kam ich spät in Dosky an, hatte aber der Pension per SMS mitgeteilt, dass ich später kommen werde.

Also in Doksy diesmal vorschriftsmässig geparkt und Geld geholt ;o) Dann zum Supermarkt Bier und Wasser gekauft und ab zur Pension. Diesmal ohne zu suchen, weil ich mir bei dem letzten Besuch einen Ortsplan gekauft hatte. Wieder war ich angenehm überrascht. Die Pension Farma ist ein Haus im Grünen mit Garten, Grill usw.

Laut Beschreibung hatte ich mir was ganz einfaches vorgestellt. Es stimmt schon, dass Toilette und Dusche von mehreren benutzt wird. Aber das ist wirklich kein Problem. Ich hatte den kleinen Anbau, mein Motorrad parkte wieder im Garten. Es gibt auch eine komplette Küche mit zwei grossen Kühlschränken. Auch einen Fernseh- und Frühstücksraum beinhaltet die Pension. Abends dann wurde gegrillt, so lernte ich wieder nette Tschechen kennen. Man fühlt sich, als wenn man bei Freunden wäre.

Der Preis ist für das gebotene lächerlich (8 €). Also diese Pension werde ich bevorzugt buchen, wenn ich wiederkomme. Jetzt aber genug der Werbung. Da ich noch recht nass war, habe ich erst mal geduscht und dann ging es zur Disko Bílý Kámen. Sie war nicht weit von der Pension entfernt, so dass ich Faulenzer sie sogar zu Fuss erreichen konnte. Also wieder Party.

Am besten gefällt mir der Biergarten. Es war dann schon gegen Morgen als ich den Heimweg angetreten hatte.

 

Am nächsten Tag fuhr ich mal nach Česká Lípa. Ist ein schönes Städtchen. Müsste man auch mal abends besuchen, bei den Gaststätten...

Nachmittags habe ich erst mal eingekauft und mich auf dem Campingplatz aufgehalten. Abends dann den Grill angeworfen und gut gegessen. Diesmal wollte ich mir die Disko Modrá Laguna (Blaue Lagune) anschauen. Ein schöner Laden, aber nichts los... Leider. Also wieder zum Bílý Kámen ;o) Samstagnachmittag hatte ich eine Einladung von einem Mädel, sie in ihrer Stadt Mladá Boleslav zu besuchen. Wir verbrachten den Nachmittag in einem sehr schönen Restaurant. Ich wunderte mich schon wieder über die Preise. Es war Essen vom Feinsten und auch getrunken haben wir nicht gerade wenig (keinen Alkohol, zumindestens ich nicht) und das zu einem Preis, zu dem man hier mal gerade in eine Pommesbude gehen könnte. Abends bin ich dann wieder im Bílý Kámen gewesen. Sonntag war mit Abhängen und Packen ausgefüllt. Leider reisten alle Leute aus der Pension ab, so dass ich allein war. Also nichts mit grillen, sondern im Hotel gegessen. Abends dann noch mal schnell in die Disko und Biergarten. Montag morgen erst mal gut gefrühstückt und dann die Heimreise angetreten. Leider ist der Sommer jetzt zu Ende. Tschechien aber gefällt mir so gut, dass ich öfters dort hinfahren werde. Über den Winter werde ich ein wenig die Sprache lernen. Man sollte sich schon ein wenig verständigen können. Besonders, weil ich mich auch nicht nur in Touristen-Centern aufhalte. Mal sehen, vielleicht werde ich auch die Einladungen wahrnehmen, die ich von einigen Tschechen bekommen habe. Besonders eine nach Prag reizt mich besonders. Wenn ich noch mal in Tschechien bin, berichte ich hier weiter.

Bis dann!

Ahoj Uwe

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