REISEBERICHTE

Besuch der Elbquelle
von Tosta | 24.11.2003 + Ergänzung 25.11.2003

Riesengebirge

Vom 2.-5.10.2003 habe ich mit meinem Kumpel und einem Bekannten sowie deren Anhang nun endlich erstmals die Elbquelle in Riesengebirge besucht. Wir hatten uns das nach dem Hochwasser ausgemacht, da wir dort als Elbanrainer noch nie waren. Am 3. hatten wir bis 14 Uhr herrliches klares Sonnenwetter auf dem Medvedin und den gesamten Kessel, wie auch Grat vor uns.

Sogar ein absolut freier Blick bis zu den 2 Bauden auf der Snezka. Nach 14 Uhr fing es allerdings dann an zu tröpfeln, was sich in Folge als Dauerregen einpegelte. An der Quelle selbst war ganz schöner Betrieb. Eine Schande allerdings diese Elbfallbaude. Einen so beschissenen Betonklotz in diese Landschaft zu setzen grenzt schon an Idiotie bzw. Größenwahn, und dann steht dieser Kasten auch noch leer und hat nur einen Kiosk an dem auch noch vergammelte Wurst verkauft wurde. 4 von uns hatten abends mit einem Schüttelfrost und Magenkrämpfen zu tun.

Naja, haben wir auch überstanden, aber dieser Kasten erinnert mich fatal an das Schlesierhaus in der Hohen Tatra. Das ist genau so ein Monsterbau in einer eigentlich herrlichen Landschaft. Ich frage mich dann immer wie man so etwas in einen Nationalpark setzen kann. Für jeden und alles gibt es Verbotsschilder, aber offen bar nur für das zahlende Volk. Der eigentliche Anblick des Riesengebirgskammes mit seinen kleinen Bauden war schon eine Messe und wir haben es ausgiebig genossen. Sonnabendfrüh war dann im Gebirge Nebel + Nieselregen und so haben wir beschlossen, nach Dvur Kralove n.L. in den Safarizoo zu fahren. Kannten meine Leute noch nicht und ich war ca. 20 Jahre nicht mehr dort. Damals war er noch im Aufbau und heute kämpft er wahrscheinlich schon genauso ums Überleben wie jeder andere Zoo in dieser Geld orientierten Welt.

Sonntag gegen 10 Uhr sind wir dann von Spindleruv Mlyn bis Dresden im Regen gefahren. Dabei bin ich wieder einmal die zu DDR-Zeiten gesperrte Strecke über Mnichhradiste - Mimon-Ceska Lipa gefahren. War ein angenehmes fahren durch den Wald und wenig Autos auf der Strecke, Ich musste unwillkürlich daran denken, als wir das erste Mal diese Strecke in die Niske Tatry fahren durften und die Russen noch mitten im Wald etwas dumm rum standen. Tja, so ändern sich die Zeiten. Eines hat sich aber nicht verändert, das sind die Dörfer entlang der Strecke von Ceska Lipa nach Decin, eigentlich noch schlimmer geworden. Und, ich frage mich echt, was aus diesem angehäuften Schrott in diesem Land werden soll. Wo man hinschaut, Schrottmühlen von PKWs. Ob man sich klar ist was die Beseitigung kostet?

Kurzum, wir haben für nächstes Jahr noch einmal Spindleruv Mlyn oder Pecs anvisiert, da wir unbedingt noch auf die Snezka wollen. Das Quartier war übrigens sehr preiswert und nannte sich Hotel/Restaurant mit *** Sternen (Hotel "Horní Pramen"). Wir haben uns schon gewundert und waren gespannt was uns da präsentiert wird. So war es dann auch, erstens sehr schwer zu finden, 4 km durch den Busch auf die Höhe und eine bauplattengelegte Zufahrtsstr. Für nur 1 Fzg. Durfte 1x 500m rückwärts fahren. Zweitens, ein Betriebsferienheim der alten Sorte, wie wir das aus der Tatra kennen, allerdings auch erst nach der Wende, denn vorher war der Zutritt uns verwehrt und danach hatten, nach wie vor, die Betriebsangehörigen das Pre und nicht die zahlenden Gäste. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das im Jahr 2003 noch immer in diesem Land begegnet. Kein Abendbrot als wir den Kellner oder besser dort tätigen Menschen fragten. Das war nicht vereinbart. Zum Essen schickte man uns ins Dorf und heizen tat man nur, wenn die eigenen Leute da waren.

Am Sonnabend reisten diese Betriebsleute aus Pardubice mit ihrem Bus ab und die Bude blieb kalt. Erst ein ziemlicher Wortwechsel mit Hinweis auf Regress und zukünftige Gäste bewirkte eine Änderung. Und dann, als Krönung gewissermaßen, am ersten Abend haben wir das ja noch verstanden und kann mal passieren, war der Becherovka alle. Als aber am zweiten Abend, wir mußten ja im Dorf Abendbrot essen, wir uns entschlossen dann doch noch einen bechern wollten, war nach 3 Runden die Flasche wieder leer. Ich will ja nicht meckern, mit uns Ossis können sie es ja machen wie immer, wir sind ja in diesem Land Kummer gewöhnt. Ob doppelte Speisekarten, neuerdings Festsetzung wenn man nicht 330 € Strafkaution legen will, Willkür korrupter Polizisten, Warnung mit dem PKW überhaupt in dieses Land zu fahren und dann noch die Taschendiebe. Wer dann noch fährt ist selber Schuld und weiß worauf er sich einlässt, aber mit Geschäftssinn hat das in diesem Hotel nichts mehr zu tun...

Für einen Schwerbehinderten ist der Besuch dort unmöglich, wird aber nirgends erwähnt. Und das Reisebüro sollte sich für Regressforderungen sehr warm anziehen. Ich verstehe ja, dass das Niveau noch nicht so weit ist, entsprechend sind ja auch die Preise preiswert für uns, wenn man die dann aber wieder in das Verhältnis setzt zu dem Verdienst des Personals setzt, dann sieht es trübe aus. Trübe sicher auch für die EU-Zukunft, denn dieser Standard entspricht weder Hotel noch Restaurant, noch Betriebsferienheim. Das ist schlechterdings eine Absteige ohne Niveau. Es gibt nichts schlimmeres als wenn man sich auf etwas freut und dann derartig enttäuscht wird. Trotzdem, wir fahren noch mal. Allerdings werden wir diesmal das Reisebüro genau befragen und auch in Regress nehmen, wenn es wieder nicht passt. Dort wo wir waren, fahren wir auf jeden Fall nicht noch einmal hin.

Gruß Tosta

Ergänzung vom 25.11.2003: Aber es scheint noch mehr Leute zu geben, die dieses Hotel und die Bedienung nicht mehr mögen!!!! Hab nur mal schnell das Hotel gesucht und bin auf diesen Beitrag gestoßen:

"In Spindlermühle waren wir im Hotel "Horni Pramen" (= Hohe Quelle) abgestiegen ? ganz oben am Berg, herrlich friedlich, aber ... die Mannschaft hatte wohl gewechselt. Die Krönung war der Kellner, der sich? sobald man auf ihn zu ging, abwendete und in der Küche verschwand oder Bitten mit einem kurzen, knappen "Nein" beantwortete. Getreu dem Motto: Vorsicht! Kunde droht mit Auftrag!
Den Hammer brachte unser Herzilein eines Abends, als wir gemütlich auf der Hotelterrasse sassen ... es war stockdunkel, denn der jungen Mann hatte das Licht nicht eingeschaltet. Mit einem Mal - es war kurz vor 22 Uhr - fand er anscheinend doch noch den Schalter und die Terrassenbeleuchtung blendete unseren Augen unerwartet entgegen. Kurz und knapp: "Bezahlen, hier Feierabend". Kein Absackerbierchen mehr - no compromises. Als er uns abkassiert hatte, knipste er uns das Licht auch prompt wieder aus! Als unser Axel hineinging und ihn fragte, ob das Licht wohl wieder angemacht werden könne, antwortete der Kellner mit...? Na was? ... Genau! Mit NEIN!!!!"

Gruß Tosta


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