REISEBERICHTE |
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25.06.2004: Und siehe da, meine Skepsis wurde erst einmal verstärkt: Freitag, 15.00 Uhr, Ankunft auf dem Zeltplatz in Doksy, es regnet (aber wenigstens meine Frisur sitzt!) - und kein Mensch zu sehen. Nun ist es ja an sich eine sehr schöne Sache, einen gewissen Grad an Ruhe und Abgeschiedenheit auf einem Zeltplatz vorzufinden. Aber verdammt noch mal, schließlich war ich hier nicht zur Erholung!!!
Na ja, diesen ersten Schock hieß es erst einmal mit dem Aufbau der Zelte zu bewältigen. Hilft aber - welch eine Überraschung - nicht. Wesentlich mehr Spaß beinhaltet da schon der amerikanische Wagen, den jemand aus unserer Gruppe in der Zeit organisiert hatte. Ok, wenigstens ein geiles Auto war mittlerweile vorhanden. Wir machten Fortschritte (wenn auch nur kleine). Die Begeisterung endet aber sofort wieder, als wir bemerken, dass sich zwar gleich neben unseren Zelten einen Grillplatz befindet, dort aber der Rost fehlt. Ach, habe ich etwa vergessen zu erwähnen, dass wir tausende Kilo Fleisch und Wurst dabei hatten? Und wieder was gelernt: wenn man in Tschechien einen Grill versprochen bekommt, beinhaltet dies nicht unbedingt auch die Existenz eines Rosts. Na ja, das Problem wurde dann doch noch irgendwie gelöst und am Vorabend gegrillt. Aber halten wir uns nicht weiter mit diesen Nebensächlichkeiten auf. So gern ich auch grille - hier waren eigentlich andere Aktivitäten geplant. Also weg vom Fleisch und ran an die Basis in die Disco "Zamek". Dort musste ich allerdings feststellen, dass viel an deutsche Discotheken erinnerte, zumindest von der Stimmung her. Die wird bei einigen von uns schlagartig besser, nachdem wir vom griechischen Sieg über die Franzmänner bei der Fussball-EM hören. Unter der Zuhilfenahme von Alkohol wird es alles in allem ein ganz netter Abend. Der Kontakt zu den "Einheimischen" ist auch recht schnell hergestellt, wobei Deutsch, Englisch und wildes Gestikulieren zur Verständigung dienen. So verläuft dieser Abend (oder besser diese Nacht) recht kurzweilig, was auch an der einen oder anderen sehr, sehr süßen Bedienung gelegen haben dürfte Ein letzter Abstecher in die zweite Disco in Doksy (ins "Bily Kamen") zum Abschluss erweist sich als großer Schuss ins (buchstäblich) Leere. Also ab ins Zelt, die Schnapsleiche neben mir ignorieren und pennen, morgen wird hoffentlich alles besser 26.06.2004: Vier Stunden später ist alles schon vorbei, ich bin erstaunlich wach und teste mal die Toiletten auf dem Zeltplatz. Fast auf dem Klo eingepennt (von wegen wach ), kann ich mich doch noch hochraffen und bin nach einer Rekordzeit von 45 Minuten (!!) und ca. 3 kg leichter wieder zurück. Fühle mich jetzt so scheiße, wie die anderen heute früh ausschauen Um das zu ändern wird beschlossen, an den Strand zu fahren und nach längerer Zeit wieder etwas Bissfestes zu uns zu nehmen. Der Nachmittag wird am Strand bei nur mäßigem Wetter aber mit kühlen Bieren überbrückt. Am späten Nachmittag trifft der letzte Trupp unserer Gruppe ein - wir zählen jetzt stolze acht Leutchen. Was macht eine so große Anzahl von echten Männern an einem Samstag-Vorabend?
Richtig - sie geht auf den Rummel! Alles wird hier durchprobiert. Alles? Nicht ganz. Für verschiedene Karusselle existiert tatsächlich eine Altersbeschränkung, für das Mädel hinter der Glasscheibe an der Kasse gilt das leider ebenfalls na so'n Scheiß. Aber wir geben nicht auf und das gerade an einer Schießbude gewonnene Plüschtier fährt dafür in unserem Auftrag überall mit. Nur gut für uns, dass Stofftiere nicht kotzen können Nach diesen Heldentaten wird noch mal kurz der Alkoholpegel nach oben gedrückt und dann geht's auf ins "Bily Kamen". Also ausgerechnet dahin, wo gestern (bzw. heute) um 04.00 Uhr morgens nichts los war?? Kann ja heiter werden Dort angekommen, traue ich meinen Augen nicht. Zugegeben es ist Samstagabend und es konnte eigentlich nur besser werden, aber eine solch positive Veränderung Hier tanzt heute richtig der Bär!!
Nun eröffnet sich mir endlich das "wahre" Doksy. Volle Hütte, tolle Stimmung und hübsche Mädels wohin mein Auge auch blickt. Die nächsten Stunden vergehen wie im Fluge und werden zur Kontaktaufnahme genutzt, der Völkerverständigung zuliebe. Irgendwann wird mir am frühen Morgen durchgemeldet, dass sich ein Großteil unserer Gruppe auf den Rückweg macht kein Thema, jede Sekunde gilt es hier zu genießen!! Aber irgendwann ist dann auch bei mir die Batterie leer, draußen ist es schon wieder hell Ein echtes Wunder, dass ich den Rückweg zu unserem Zeltplatz gleich auf Anhieb finde 27.05.2004: Nach wieder nur fünf Stunden Schlaf, begrüßt mich ein regnerischer Tag und ein Jucken im Arsch. Wird echt mal wieder Zeit für mehr Körperhygiene... Aber die Duschen auf dem Zeltplatz sind mir einfach eine Spur zu eklig und in ein paar Stunden geht es sowieso zurück. Die Hälfte von uns bemerkt nun auch die ersten Wehwehchen (ich zähle mich dazu). Ein Arztbesuch wird noch in Anspruch genommen (dort wird mal gleich der Personalausweis vergessen, was lustige Erklärungen an der Grenze nach sich ziehen wird), bevor es heißt: Ahoj Doksy!! Auf bald!! Fazit: Aufgrund der Tatsache, dass die eigentliche Saison erst eine Woche später beginnt (vor Reiseantritt nicht bekannt), werde ich den Trip in wenigen Wochen noch mal wiederholen. Besonders der letzte Abend hat Appetit gemacht! Tim |