REISEBERICHTE

Ústí nad Labem im Juni 2003
von Alex | www.doksy.de | 07.06.2003

Dresden - Ústi und zurück

Daniel und Alex (meine Wenigkeit - der Erzähler hier) wollten schon lange mal einen näheren Ausflug nach Ústí nad Labem, bei älteren Mitbürgern auch unter Aussig bekannt, machen.

Die Stadt ist eigentlich gar nicht weit von Dresden entfernt aber wir haben es noch nie hin bekommen, dort mal die Szenerie zu begutachten. In der Stadt an sich war man schon öfter. Die Bewohner mögen mir vergeben aber so schön ist sie leider nicht.

Auf die schnelle kann ich gar nicht sagen, was da Außergewöhnliches zu Bestaunen wäre. Im Umland vielleicht. Aber im Zentrum direkt? Vielleicht kennt man sich auch nur zu wenig aus, und ich sehe alles nur etwas subjektiv. Na egal.

Wir haben uns noch Daniels Cousin Alex ins Boot geholt und nun war ICH nicht mehr Alex sondern "Zange"! Ob Kombi oder Wasserrohrzange sei dahin gestellt, fragt mich nicht, zur Unterscheidung halt.

Es sollte nur mal so ein Diskokurztrip werden und so sind wir relativ spät gegen 16:00 los. In Ústí ist man recht fix. Es sind vielleicht 65 km. Mit Grenze etc. braucht man aber dennoch ca. 1 bis 1,5 Stunden. So haben wir zum frühen Abend einchecken können, denn eine Pension hatten wir auf Grund eines großen Hinweisschildes gleich gefunden. 300 Kronen pro Mann und noch mal 100 fürs Auto, was dann aber auf einem separaten und abgeschlossenen Parkplatz stand. Dafür sollte einem kein Kreuzer zu schade sein.

Die Zimmer waren in Ordnung und unten, im Hinterhofbiergarten, konnten wir erst mal eine leckere Hopfenkaltschale (Bierchen) zu uns nehmen. Essen gab es auch. Aber das wollten wir in der Stadt erledigen. So haben wir uns also gleich auf die Socken gemacht. 10 Minuten gelaufen und im Zentrum, in einer Nebenstraße, ein wirklich tolles Restaurace gefunden. Man konnte drinnen oder im großen Biergarten sitzen. Für durchschnittlich 4 Euro oder besser 120 Kronen kann man essen bis man platzt. Jedenfalls waren die Portionen riesig und super lecker! Für Alex und mich gab es seit langem mal wieder "Fleisch"! Daniel hatte einen Bottich grüne Nudeln. Diese hatten es allerdings in sich. Für unseren Geschmack ein wenig viel Knoblauch! Erst zog die Fahne über´n Tisch, dann wahrscheinlich durch die ganze Stadt.

Vollgepumpt haben wir uns in der Pension noch mal frisch gemacht und sind dann wieder in die Stadt in Richtung Disko gegangen, die wir erst noch näher finden mußten. Auf dem Weg dorthin dröhnte schon wo anders her Musik. An einer kleinen Ladenstraße befindet sich im 2. Stock wohl auch irgend ein Club. Also erst mal gucken, dachten wir uns, und schlichen uns vorsichtig hin. Mal kurz um die Ecke in den Club gelunscht, staunten wir nicht schlecht. Da hatten sich doch wirklich jede Menge Leute in Alufolie gewickelt und feierten ´ne Trekkiparty oder die Rückkehr des Kampstern Galaktika. Wir wußten´s nicht genauer und haben erst mal die Flucht ergriffen. Sah aber alles sehr lustig aus und wir haben uns mächtig in die Hosen gemacht vor Lachen. Ja, die können schon auch gut feiern, selbst wenn kein Fasching ist.

Relativ schnell haben wir dann die Disko EMCO gefunden, die wohl in Ústí und teils auch darüber hinaus, die bekannteste ist. 50 Kronen Eintritt paßte und dann rein. Ist wirklich eine schöne Location, mal etwas anderes als die anderen Einheitstempel. Rustikal, viel Holz aber nicht unmodern. 2 Etagen. Unten die Tanzfläche oben ´ne Reling zum runter gucken. Wohin auch immer ;-) Oben sind dann auch mehrere Bars, wo man sich mal Frisches holen kann. Alles ein wenig verwinkelt aber, wie gesagt, sehr schön. Auch Sitzmöglichkeiten gibt es genug. Also echt zu empfehlen. Trotzdem sind wir erst mal nicht so lang geblieben, weil Dani nicht so mit der Musik an diesem Tage einverstanden war und Alex im eigenen Schweiß davon geschwommen ist. Es war wirklich sehr heiß da drin.

So sind wir erst mal raus und 20 m nebenan auf der Straße gleich in die nächste Disse gefallen. Dort wars nicht so heiß. Die Musik war auch ok. Aber keine Leute. So gesehen auch nicht der Bringer. Also wieder raus und "Taxi Man" gefragt. So sind wir dann mit ´nem alten Benz in die nächste Disko gegondelt. Voll bequem die Kuchenbude. Tja, damals wußte man noch, worauf es ankommt. Mitten in einem Plattenbauviertel sind wir dann gelandet. Dort gab es dann auch einen Betonbunker mit gut Musik und ein bißchen Show. Armdrücken und Breakdancing war angesagt. Wir haben aber bei beidem nicht mit gemacht. Da wollten wir den Einheimischen den Spaß nicht verderben!

An sich war es dort gar nicht sooo schlecht, aber wir sind dann trotzdem nach einer Stunde wieder raus. War halt wieder nicht so gemütlich und vielleicht immer noch zu wenig Leute für die Größe der Disko. War schon wie so ´ne Dance Hall aber alles sehr spartanisch und kühl.

Mittlerweile war es um drei, halb vier. Zum Glück kam noch ein Bus und es ging zurück ins Zentrum und wieder in die EMCO. Dort waren nicht mehr so viele Leute aber dafür war es vielleicht nicht mehr so heiß. Jedenfalls hatten wir dort noch eine ganze Weile unseren Spaß. Gegen halb fünf sollte dann aber auch für uns Schluß sein. Also Heimweg antreten. Denkste!!! Also doch noch mal in die Disko Nummer 2 nebenan. Der Leser wird nun langsam den Überblick verlieren. Jedenfalls war das aber noch mal ein lustiges Event, denn der DJ spielte dann für seine "deutschen Freunde" sämtliche Musik, die wir uns so gewünscht hatten, bzw. was er auf Lager hatte. Es wurde noch mal richtig lustig und Sekt war auch noch da. Dann faselte der DJ noch was vom "Kessel Buntes" (für nicht eingefleischte: eine beliebte Samstag-Abend-Unterhaltungsshow im DDR-Fernsehen). Die kannte er wohl. Wir haben mächtig abgelacht. Irgendwann wollte auch der DJ heim, der extra für uns seine Anlage noch mal angeschmissen hatte. Auch das Barpersonal hatte schon rote Augen. Also uns gings gut...

Irgendwann haben wir sie dann aber doch in den Feierabend entlassen. Draußen war es schon längst hell. Und so sind wir gegen um sieben eingeschlafen. Manch einer erst um 8, aber das bleibt ein Geheimnis!

Alles in Allem hat es richtig Spaß gemacht und wir haben auf die Art und Weise nicht nur EINE Disko kennengelernt. Zum Nachmachen für Hartgesottene zu empfehlen.

© Alex (Zange) 08.06.2003


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